Das war ein volles Wochenende für die Chiropraktoren der UZH. Einige wühlten sich am 7.4. am Ultraschallkurs der YoungSonographers durch die verschiedenen Gewebsschichten. 16 Studenten fanden sich am 6.4. aber zum Manipulationstag ein.
Es ging darum den Studenten erste Eindrücke vom Manipulieren von Gelenken zu geben. Was umgangssprachlich oft als „knochenknacken“ bezeichnet wird, will gelernt sein. Druck und Geschwindigkeit müssen lange trainiert werden und so mancher Student hat davor sicher einigen Respekt. Da Studenten der höheren Semester dies regelmässig im Unterricht schulen, war der Kurs vor allem von Interessierten aus dem 1. und 2. Studienjahr besucht. Da es sich aber nicht um einen geschlossenen Chiropraktorenanlass handelte, mischten sich auch ein paar Allgemeinmediziner unter die Teilnehmer.
Der Kurs wurde dieses Jahr von Michael Renfer geleitet. Er leitet die Praxis Integri in Thun (https://www.integri.ch/chiropraktik-massage-thun/team) und bietet auch dort angehenden Chiropraktoren immer wieder Möglichkeiten für einen Einstieg ins Arbeitsleben. Mit viel Enthusiasmus brachte er uns die Geschichte der Chiropraktik näher, erklärte seine Einstellung zur Behandlung und Patienten und teilte einige seiner Erfahrungen aus mehreren Praxisjahren in Südamerika und Schweiz.
Auch gab er Antwort auf viele Fragen. Was ist der Unterschied zur Osteopathie? Und was macht ein Chiropraktor bei einem Bandscheibenvorfall eigentlich um eine OP möglichst zu vermeiden? Und wie genau funktioniert die Verrechnung von Leistungen bei einem Chiropraktiker im Vergleich zum Hausarzt?
Aber natürlich ging es vor allem um Hands-On. An jedem Behandlungstisch wurden Unregelmässigkeiten in der HWS/BWS eines Studenten gesucht. Nach kurzer Kontrolle durfte dann versucht werden das spezifische Segment zu lösen. Für viele war es sowohl das erste mal auf der Behandlungsliege als auch als Behandler. Entsprechend viele Anläufe mussten teilweise genommen werden. Druck aufbauen, und dann im richtigen Moment vor allem mit Geschwindigkeit arbeiten. Es wurden bei jedem mehrere Haltungsvarianten am Behandlungstisch gezeigt, verschiedene Versionen den richtigen Druckpunkt mit der Hand zu setzen. Ausserdem wurde viel mit dem Thompson-Drop geübt.
Am Ende hatte fast jeder sein Erfolgserlebnis und konnte etwas lösen. Keine schlechte Quote wenn man bedeckt wie viel Zeit man noch hat dies zu üben. Entsprechend zufrieden waren die Gesichter.
Weil das ganze auch einige körperliche Arbeit fordert, gab es natürlich noch ein Apero.
Ein toller Rahmen um vorsichtig an etwas herangeführt zu werden, was einer der Dreh- und Angelpunkte des späteren Berufslebens sein wird.