Wie im ersten Studienjahr nehmen Vorlesungen und Praktika mit den Medizinstudenten den Hauptteil des Stundenplans in Anspruch. Da bieten die 4 Stunden Chiropraktik pro Woche eine willkommene Abwechslung.
Auch im 2. Studienjahr liegt der Schwerpunkt auf dem Erlernen der theoretischen und praktischen Grundlagen der Chiropraktik. Während im 1. Studienjahr vor allem auf die Wirbelsäule eingegangen wurde, widmet man sich nun auch dem Becken und den Extremitäten – kurz gesagt: dem gesamten Bewegungsapparat. Galt es bis anhin vor allem Knochen und Muskeln zu differenzieren, werden nun auch Bänder, Blutgefässe und Nerven palpiert und differenziert. Dabei erweisen sich manche Strukturen als ganz schön knifflig.
Neben dem ganzen Palpieren erlernt man auch erste Weichteiltechniken, sogenannte Funktions- und Friktionsmassagen, die man sogleich bei seinen Kommilitonen anwenden kann (was manchmal mehr, manchmal weniger angenehm ist; aber wir sind ja schliesslich kein Wellness-Hotel).
All dies ist wichtig, um die Bewegungsmöglichkeiten des Körpers genau kennenzulernen, da diese die Grundlagen für spezifische Therapietechniken, wie zum Beispiel die spinale Manipulationstherapie, bilden. Ein besonderes Highlight des 2. Studienjahrs ist ein erstes Impulstraining, bei dem man mithilfe eines kleinen Drucksensors lernt, Dauer und Kraft eines Impulses zu optimieren.
In einigen Radiologie-Lektionen werden die Grundlagen zur Radiologie des Bewegungsapparats vermittelt.
Zudem verschaffen einem die Chiropraktiklektionen einen gewaltigen Vorteil für den Präparierkurs (den man gemeinsam mit den Medizinstudenten besucht) und die mündliche Anatomieprüfung am Ende des 2. Studienjahrs, da im Chiropraktikunterricht laufend die Anatomie des Bewegungsapparates repetiert und vertieft wird.